Ungewollte Kinderlosigkeit

Beratung und Unterstützung

Von Pia Wegener · 2022

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann für Paare psychisch sehr belastend sein. Noch immer ist das Thema mit Tabus behaftet. Dabei trifft es fast jedes zehnte Paar. Die Bundesregierung und die Krankenkassen unterstützen ungewollt kinderlose Paare finanziell – und bieten vermehrt auch psychosoziale Beratungen an.

Unglückliche junge Frau lässt sich beraten.
Foto: iStock / Getty Images Plus

Familienplanung ist generell etwas Positives. Aber was tun, wenn es einfach nicht klappen will mit dem Nachwuchs? Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt ein Paar dann als unfruchtbar, wenn es innerhalb eines Jahres trotz regelmäßigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht zu einer Schwangerschaft kommt. Die Ursachen dafür können bei der Frau oder dem Mann – oder bei beiden – liegen. In einigen Fällen lässt sich aber medizinisch auch kein Grund für den unerfüllten Kinderwunsch finden. Ungewollte Kinderlosigkeit kann Paare psychisch schwer belasten. Viele fühlen sich alleingelassen mit ihren Problemen, denn noch immer ist das Thema mit Tabus behaftet. Rund 30 Prozent der ungewollt kinderlosen Frauen und 26 Prozent der Männer berichten etwa von sozialer Ausgrenzung aufgrund ihrer Kinderlosigkeit.

Kinderlosigkeit Beratung und Unterstützung: Kostspielige Behandlungen

Dabei ist in Deutschland laut Zahlen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fast jedes zehnte Paar im Alter zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos. Wer Risikofaktoren wie Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum, Übergewicht oder hormonelle Störungen ausschließen kann, über einen längeren Zeitraum aber dennoch erfolglos versucht hat, ein Kind zu zeugen, der ist meist auf medizinische Hilfe angewiesen. Doch die reproduktionsmedizinische Behandlung stellt für die Betroffenen nicht nur finanziell, sondern auch körperlich und seelisch eine erhebliche Belastung dar. Vor allem Inseminationen und In-vitro-Fertilisationen, also künstliche Befruchtungen, sind kostspielig. 

Finanzielle und psychosoziale Unterstützung

Die vom Bundesfamilienministerium gestartete Initiative „Hilfe und Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit“ hilft Paaren deshalb mit finanziellen Förderungen und psychosozialer Beratung. 13 Bundesländer beteiligen sich bereits an dem Programm und wollen damit ihren Beitrag leisten, das Thema in der Gesellschaft zu enttabuisieren. Die Länder übernehmen je nach Beziehungsstatus und Behandlungsmethode bis zu 50 Prozent der anfallenden Kosten, allerdings meist nur für maximal drei der sogenannten Behandlungszyklen. Auch die Krankenkassen übernehmen teilweise Kosten für Behandlungen und Medikamente.

Grafik zum Thema: Aktuelle Haltung zur eigenen Kinderlosigkeit.
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