Kinder in Krisenzeiten

Mama, was ist eigentlich Krieg?

Von Pia Wegener · 2022

Seit Februar bestimmen die Bilder und Nachrichten aus der Ukraine unseren Alltag. Auch an Kindern gehen der Konflikt und seine Folgen nicht unbemerkt vorüber. Aber wie können Eltern erklären, was sie selbst kaum begreifen? Kinderpsychiater raten zu einem offenen, aber dennoch kindgerechten Umgang mit diesem Thema – und dazu, Kindern gerade in Krisenzeiten ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.

Trauriges kleines Kind umarmt seine Mutter.
Foto: iStock / Getty Images Plus

„Was ist ein Krieg genau? Und kann das auch uns treffen?“ Diese und andere Fragen stellen Kinder ihren Eltern seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Und auch wenn Erwachsene selbst in Sorge sind und sich angesichts des Konflikts mitten in Europa und seiner Folgen manchmal hilflos fühlen, sollten sie mit ihren Kindern ins Gespräch gehen und ihnen ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Beispiele aus dem Alltag können dabei helfen, Kindern den Konflikt anschaulich zu machen. Mit einfachen Worten lässt sich beispielsweise erklären, dass es einen großen Streit gibt, für den eine Lösung gesucht wird, Kinder diese aber nicht selbst finden müssen. Wichtig sei es, auf konkrete Fragen der Kinder zu warten und dann sachlich auf diese zu antworten. Zu viele Details und Informationen können die Kleinen allerdings verunsichern.

Kinder in Krisenzeiten: Gefühle immer ernst nehmen

Eltern sollten die Gefühle ihrer Kinder dabei immer ernst nehmen, ihre Angst und Wut nicht beschwichtigen, empfiehlt auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Verharmlosen sollten Erwachsene das Thema Krieg gegenüber ihren Kindern zwar nicht, Experten raten aber auch davon ab, die Situation zu dramatisieren. Von einem offenen Umgang profitieren Groß und Klein gleichermaßen. Der ideale Zeitpunkt für ein solches Gespräch ist laut Psychologen der Nachmittag. So bleibe genügend Zeit, um das Gehörte vor dem Zubettgehen zu verarbeiten.

Kindgerechte Medienangebote nutzen

Nachrichtenbilder von Bombeneinschlägen oder Kindern, die von ihren Eltern getrennt werden, können gerade jüngere Kinder verängstigen. Im Alltag lässt sich diese Nachrichtenflut per Handy oder durch Gespräche in der Schule allerdings nicht immer verhindern. Auch hier hilft Offenheit. Altersgerechte Nachrichtenseiten oder -sendungen können Kindern den Konflikt in der Ukraine ebenfalls näherbringen, ohne zusätzliche Angst zu schüren. Entsprechende Angebote gibt es unter anderem bei Kika oder der „Sendung mit der Maus”.

Hilfen

Beratungs- und Anlaufstellen:

  • Die „Nummer gegen Kummer” bietet Telefonberatung für Kinder, Jugendliche und Eltern: 116 111
  • Das „Elterntelefon“ wiederum richtet sich an Mütter und Väter und berät sie anonym: 0800 111 0 550

Kindgerechte Medienangebote:

  • „Die Sendung mit der Maus“ vom WDR
  • Kindernachrichtenseite „Seitenstark“
  • Kindernachrichtenseite „HanisauLand
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