Vorbildfunktion der Eltern

Die Weichen auf Gesundheit stellen

Von Nadine Effert · 2018

Kinder in Bewegung: Eltern spielen Fangen mit ihren Kindern

Ein guter allgemeiner Gesundheitszustand ist eine wichtige Ressource für Kinder und Jugendliche, um diverse Entwicklungsaufgaben erfolgreich meistern zu können. Was dafür konkret zu tun ist, mit diesem Wissen kommt der Nachwuchs bekanntlich nicht zur Welt. Die Verantwortung tragen die Eltern – durch ein Bewusstsein für die Gesundheit ihres Kindes und für ihre Vorbildfunktion.

Rund elf Millionen Kinder leben in Deutschland – und jedes ist ein Original. Es gibt die quirligen oder eher schüchternen Vertreter, die musikalischen oder eher sportlichen Exemplare, gesunde und leider auch kranke Kinder. Die gute Nachricht: Den meisten Kindern in Deutschland geht es gesundheitlich gut oder sehr gut – das gaben 95 Prozent der Eltern an, die vom Robert Koch-Institut (RKI) im Rahmen der „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS) befragt worden sind. Die im Januar 2018 veröffentlichten Ergebnisse brachten allerdings auch zutage, dass Kinder in Familien mit geringem Einkommen und niedrigem Bildungsgrad einen tendenziell etwas schlechteren Gesundheitszustand aufweisen. Dieses Resultat mache „die Notwendigkeit gesamtgesellschaftlicher Strategien zur Reduzierung gesundheitlicher Ungleichheiten sowie den Bedarf an zielgruppenspezifischen Angeboten der Prävention und Gesundheitsförderung“ deutlich. Die Themen Vorsorge und Prävention sind bei Kindern nun mal besonders wichtig, schließlich befinden sie sich noch in der Entwicklung. Zudem werden in dieser Phase die Weichen für die Zukunft gestellt. 

Eltern tragen Verantwortung

Neben Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen gibt es noch einiges mehr, was Eltern tun können, um ihrem Nachwuchs einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Die einfachste Maßnahme: ein gutes Vorbild sein. Studien belegen zum Beispiel, dass die Kinder von Eltern mit ungesunden Essgewohnheiten später genauso häufig zu Fastfood greifen und gesunde Lebensmittel, wie Gemüse und Obst, verschmähen. Nicht anders sieht es beim Thema Sport und Bewegung an der frischen Luft aus. In Deutschland sind laut „KiGGS-Studie“ 15,4 Prozent der Kinder zwischen drei und 17 Jahren zu dick. Ein weiteres Ergebnis: 77,6 Prozent der Mädchen erfüllen noch nicht einmal die Mindest-Bewegungsempfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO von mindestens 60 Minuten mäßig bis anstrengender körperlich-sportlicher Aktivität am Tag. Bei den Jungen sieht es nicht viel besser aus: Die bedenkliche Bewegungsarmut trifft auf 70,6 Prozent zu. Kinder in Raucherhaushalten werden nicht nur durch das Passivrauchen gesundheitlich stark gefährdet, sie greifen statistisch belegt auch häufiger selbst irgendwann im Leben zur Kippe. Daher sollten Eltern stets ein Bewusstsein dafür haben, dass ihr Verhalten und ihre Einstellungen einen elementaren Einfluss auf ihre Sprösslinge und deren späteren Lifestyle haben. 

Kein Einfluss auf Gene

Einige Gesundheitsrisiken lassen sich durch einfache Maßnahmen vermeiden oder zumindest reduzieren. Dazu gehört zum Beispiel der Schutz vor UV-Strahlung als Hauptursache für die Entstehung von Hautkrebs im Erwachsenenalter. Oder die richtigen Schuhe, damit das Kind keine Störungen in seiner motorischen Entwicklung erfährt. Durch die Verwendung von Pflegeprodukten oder mit dem Kauf von Kleidung ohne bedenkliche Inhaltsstoffe kann wiederum das Risiko für Allergien gesenkt werden. Doch bei aller Vorsicht und Fürsorge, vor allen Krankheiten schützen, können wir unsere Kinder nicht. Zum Beispiel dann nicht, wenn es sich um auf Gendefekten beruhende Krankheiten handelt, wie es bei 80 Prozent der seltenen Krankheiten der Fall ist. Und manchmal macht es sogar keinen Sinn, wie im Fall von Infekten, von denen Kleinkinder besonders häufig betroffen sind. Schniefnase, Husten und Fieber sind wichtig, damit das Immunsystem verschiedene Viren und Bakterien kennenlernt, um entsprechende Abwehrkräfte aufbauen zu können. Daher ist auch eine mit Desinfektionsmitteln auf steril getrimmte Umgebung für die Ausbildung des Immunsystems und den späteren Gesundheitszustand des Kindes kontraproduktiv. 

Fazit: Übertriebene Angst oder gar Hysterie sollte vermieden werden, denn das spürt das Kind. Ein Basiswissen über typische Kinderkrankheiten, wie man ihnen vorbeugen, erkennen und behandeln kann, ist sie eine gute Hilfe und hat schließlich noch keiner Mutter und keinem Vater geschadet – aber sicherheitshalber mit dem Kind zum Arzt gehen auch nicht. 

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