Gesunde Kinder

Guter Rat, gar nicht teuer

Von Nadine Effert · 2020

Rund elf Millionen Kinder unter 14 Jahren leben in Deutschland. Laut einer Studie geht es dem Gros gesundheitlich gut. Da Kinder oft nicht wissen, was ihnen gut tut, sind Mutter und Vater in der Pflicht. Eltern sollten wissen: Sie legen sehr früh den Grundstein für die Gesundheit ihrer Sprösslinge.

Mutter, Vater und Kind laufen Hand in Hand über ein Feld.
Das größte Glück für Eltern ist ein gesundes Kind. Foto: iStock / LeManna

Wie geht es eigentlich unseren Kindern? Das können Eltern natürlich selbst am besten beantworten, wenn es um den eigenen Nachwuchs geht. Jedoch ist das Wohlbefinden der Kleinen auch insgesamt betrachtet immer wieder von großem Interesse. Schließlich lassen sich aus Studien, repräsentativen Umfragen und Co. nützliche Informationen gewinnen und gesundheitsrelevante Schlüsse ziehen. Welche, das zeigt zum Beispiel die aktuellste AOK-Familienstudie. Direkt eine gute Nachricht vorweg: Dem Gros des deutschen Nachwuchses geht es gut. Mehr als die Hälfte der Eltern bewertet den allgemeinen Gesundheitszustand ihrer Kinder als „sehr gut“, weitere 33 Prozent als „gut“. 

Psychische Probleme häufiger

Die Befragten wurden auch gebeten anzugeben, wie oft bestimmte Beschwerden in den letzten sechs Monaten vor der Umfrage bei ihrem Kind aufgetreten sind. Das Gute: Die Mehrheit hatte selten oder nie körperliche Beschwerden. Jede zehnte Familie berichtet jedoch, dass ihre Tochter oder ihr Sohn fast jede Woche oder häufiger Bauchschmerzen hat. Insgesamt hatten rund 16 Prozent der Kinder mindestens eines der körperlichen Symptome wie Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen fast jede Woche oder häufiger. Öfter als mit körperlichen hatten sie mit psychischen oder psychosomatischen Problemen zu kämpfen. Spitzenreiter sind schlechte Laune und Gereiztheit sowie Einschlafprobleme. 

Angemessen reagieren

Fest steht: Das Kindes- und Jugendalter ist geprägt durch eine Reihe verschiedener Entwicklungsphasen mit jeweils eigenen Rahmenbedingungen für Wohlbefinden, körperliche und geistige Gesundheit sowie Erkrankungsrisiken. Als Eltern begleitet man jede dieser Phasen, die vor allem beim ersten Kind häufig mit Unsicherheiten einhergehen, da sie nicht wissen, wie sie das Verhalten und den Zustand des Knirpses einschätzen sollen: Handelt es sich beim Fieber um eine Begleiterscheinung eines harmlosen Infektes oder ist es Symptom einer Lungenentzündung? Haben die Bauchschmerzen mit der Ernährung zu tun oder steckt ein Magen-Darm-Infekt dahinter? Verhält sich mein Sohn einfach nur anders im sozialen Umgang mit Mitmenschen oder leidet er an Autismus? Diese Fragen müssen Eltern nicht beantworten können, schließlich sind die meisten von ihnen keine (Kinder-)Ärzte. Was sie allerdings können: sich in Achtsamkeit für ihre Sprösslinge üben und ein wachsames Auge auf ihre Gesundheit haben, denn die Kleinen wissen noch nicht, was ihnen gut tut und was nicht. Und scheinbar auch längst nicht alle Eltern. Beispiel: Jedes fünfte Kind in Deutschland ist übergewichtig. Eltern riskieren somit nicht nur Hänseleien ihres Kindes, sondern auch, dass es bereits in jungen Jahren mit den möglichen Folgen wie Diabetes und Bluthochdruck konfrontiert wird.

Gesunde Kinder: Große Verantwortung von Beginn an

Zu wenig Bewegung und schlechte Essgewohnheiten sind Hauptursachen für Übergewicht. Laut Studien werden Kinder mit hoher Wahrscheinlichkeit dick, wenn ihre Eltern auch übergewichtig sind. Umgekehrt entpuppen sich Mädchen und Jungs selten als Sportmuffel, wenn Mutter und Vater sich auf Trab halten. Auch heißt es, dass der Nachwuchs von Rauchern oft selbst in späteren Lebensjahren zu Rauchern wird. Diese Beispiele zeigen: Eltern sind für die Entwicklung ihrer Kinder verantwortlich und haben eine Vorbildfunktion. Der Einfluss beginnt bereits während der Schwangerschaft, denn schon im Mutterleib wird das Ungeborene in seiner Entwicklung geprägt – positiv als auch negativ. Während eine gesunde, ausgewogene Ernährung der Mama in spe gut für das Baby ist, kann sich anhaltender Stress negativ auf den Fötus auswirken, was sich später beispielsweise durch Konzentrationsschwierigkeiten beim Kind zeigen kann. Nach der Geburt ist Geborgenheit das A und O – und Stillen. Denn Muttermilch ist nicht nur gut verdaulich, sondern auch so zusammengesetzt, dass sie im ersten Lebenshalbjahr den Bedarf an Nährstoffen und Flüssigkeit ideal abdeckt. Eine gut informierte Mutter weiß das natürlich.

Ärztlicher Rat ist wichtig

Was die häufigsten Erkrankungen bei Kindern anbelangt, können Informationen zwar keine ärztliche Beratung ersetzen, sie können aber hilfreich sein, Anzeichen für eine Krankheit möglichst früh zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Mit der Zeit entwickeln Eltern zudem ein immer besseres Gespür dafür, ob es ihrem Sprössling ernsthaft nicht gut geht oder es sich um ein Wehwehchen handelt, welches schnell mit dem Sortiment der Hausapotheke in den Griff zu bekommen ist, oder ob der Nachwuchs schlichtweg einfach mal einen schlechten Tag hat. Im Zweifelsfall gilt: lieber einmal zu viel als einmal zu wenig einen Arzt konsultieren – und sei es auch nur telefonisch.

Weitere Quellen:
www.kindergesundheit.de
www.kindergesundheit-info.de/themen/

Kinder-Hausapotheke

Eine gut ausgestattete Kinder-Apotheke beinhaltet:

Verbandsmaterial und Hilfsmittel

• Digitales Fieberthermometer  – rektale Messung

• Hautdesinfektionsmittel, sterile Lagen, Pflaster, Elastomull, Brandwundauflage, Dreieckstuch, Verbandsschere, Pinzette 

• Wärmflasche 

• Taschenlampe – zum Beispiel zur Pupillenkontrolle nach Kopfverletzungen

Medikamente

• Wund- und Heilsalbe 

• Zäpfchen beziehungsweise Saft gegen Schmerzen und Fieber – Paracetamol oder Ibuprofen 

• abschwellende Nasentropfen 

• weiche Zinkoxidsalbe gegen Hautausschlag oder wunden Po 

• Einfache Tees wie Kamillen- oder Salbeitee

Wichtig ist, dass die kleine Hausapotheke für Kinder unzugänglich ist. Am besten bringt man sie in einem abschließbaren Schrank unter, der sich außerhalb der Reichweite von Kindern befindet.

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de/erste-hilfe/hausapotheke

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