Warzen

Eine echte Geduldsprobe

Von Mark Krüger · 2017

Wenn sich auf der makellosen Kinderhaut plötzlich Warzen ansiedeln, ist das noch lange kein Grund zur Panik: Es handelt sich um gutartige Wucherungen. Trotzdem sollten sie über einen gewissen Zeitraum beobachtet werden, denn die von Viren hervorgerufenen Knötchen können sehr hartnäckig sein – und hochansteckend.

 Ein Arzt deutet auf die Warze an der Fußsohle eines kleinen Jungen.
Gutartig, aber dennoch kein schöner Anblick: Warzen.

Es beginnt unkompliziert: Den meisten Kinderärzten oder Dermatologen genügt nur ein Blick, um Warzen zu erkennen. Doch so zügig die Diagnose, so langwierig ist häufig die Behandlung der ansteckenden Hautwucherungen. Drei von zehn Schulkindern sind von Warzen betroffen – drei Mal so viel wie Erwachsene. Bei Vier- bis Sechsjährigen sind es fünf bis zehn Prozent. Warum sich vor allem Kinder mit den unschönen Knubbeln herumschlagen? Sie haben untereinander viel mehr Hautkontakt – in der Kita, in der Schule, im Schwimmbad, im Sportverein. So übertragen sich die Viren – hauptsächlich humane Papillomviren (HPV) – leichter. Außerdem ist das kindliche Immunsystem noch nicht komplett ausgereift, das heißt, es hat noch nicht gelernt, die Erreger zu bekämpfen. Die bittere Wahrheit: Bei den lieben Kleinen lassen sich die lästigen Knötchen kaum verhindern. Wer sie bekommt oder nicht, ist Glückssache. 

Warzen sind nicht alle gleich

Unter Kindern sind vor allem drei Arten verbreitet: vulgäre Warzen, Dorn- oder Dellwarzen. Die vulgären Warzen machen 70 Prozent der Fälle aus. Sie sind etwa erbsengroß und befallen Finger, Hände, Fußsohlen, aber auch das Gesicht. Dabei handelt es sich um harte Knötchen, die mit der Zeit verhornen und sich leicht durch Körperkontakt und Schmierinfektionen vermehren können. Dadurch können sich zu einer Warze durchaus „unbeliebte Nachbarn“ gesellen. Eine spezielle Form der vulgären Warzen sind Dornwarzen, die ausschließlich die Fußsohle befallen. Sie sind eher flach bis leicht erhaben und bilden dunkle Pünktchen. Da das Körpergewicht auf die Warzen drückt, wachsen sie in die Tiefe und können dadurch tatsächlich pieksen wie ein Dorn. Ein wenig wie glänzende Perlen muten wiederum Dellwarzen an, die durch einen harmlosen Pockenvirus entstehen. Ihren Namen tragen sie wegen der charakteristischen Delle in der Mitte. Betroffen sind vor allem Arme, Beine, Hals und Gesicht. Da die hautfarbenen bis hellroten Wucherungen ein wenig aussehen wie Pickel, versuchen sich manche Eltern daran, sie auszudrücken. Ein Fehler, da die Warzen hochansteckende Viren enthalten und Tochtergeschwulste sowie Entzündungen entstehen können. Umso wichtiger ist die Behandlung durch den Kinder- oder den Hautarzt.

Oft hilft Salicylsäure – aber nicht immer

Blinder Aktionismus ist jedenfalls nicht angebracht: Häufig verschwinden Warzen irgendwann von selbst. Das kann allerdings bis zu zwei Jahre dauern. Vorsicht ist geboten, wenn das Kind die Warze aufkratzt – vor allem bei kleinen Kindern lässt sich das schwer kontrollieren. Nun sollte ihr zu Leibe gerückt werden, etwa in Form einer salicylsäurehaltigen Tinktur, welche die Hornschicht aufweicht. Schritt für Schritt kann die Warze dann abgetragen werden. Ein Vorgang, der jedoch bis zu acht Wochen zwei Mal täglich wiederholt werden muss. Bei Dellwarzen kommen auch Lösungen mit Kaliumhydroxid, bei vulgären oder Dornwarzen auch Ameisensäure oder Monochloressigsäure zum Einsatz. Sie wirken ätzend, daher sollte die umliegende gesunde Haut mit einer Fettcreme geschützt werden. Die Behandlung dauert dann fünf bis sechs Wochen. Die Vereisung von Warzen ist wiederum erst für Kinder ab vier Jahren zu empfehlen. Besonders hartnäckige Warzen kann der Dermatologe auch unter örtlicher Betäubung mit Laser oder Skalpell zu Leibe rücken.

So beugen Sie Warzen vor

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind die Hände mit Seife wäscht – vor allem, wenn es von Draußen kommt.

Im Schwimmbad und in Umkleidekabinen sollten Kinder Badelatschen tragen.

Handtücher regelmäßig wechseln, sowie Waschen von Handtüchern, Bettwäsche und Socken bei 60 Grad.

Neigt Ihr Kind zu trockener Haut? Dann ist es anfälliger für Warzen, denn raue, rissige Haut kann Viren als Einfalltor dienen. Daher empfiehlt sich regelmäßiges Eincremen.

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