Lern- und Konzentrationsprobleme

Schwächeln dank Smartphone?

Von Frank Wagner Und Nadine Effert · 2017

Tauchen Probleme mit der Konzentration und dem Lernen auf, beginnt schnell die Suche nach den Ursachen oder einem Schuldigen. Machen wir als Eltern etwas falsch? Ist das Kind doch nicht so klug, wie erhofft? Dabei steckt in der Regel eine Kombination aus verschiedenen Faktoren hinter dem Defizit. Eine von der Bundesregierung geförderte Studie warnt indes vor Smartphones.

 Ein auf dem Boden liegendes Mädchen spielt mit dem Smartphone.
Eine Studie der DAK bestätigt, dass Konzentrationsprobleme bei Grundschülern zugenommen haben

Zunehmende Gesundheitsprobleme bei Grundschülern, das attestierte die repräsentative DAK-Studie 2016 „Gesundheitsfalle Schule – Probleme und Auswege“ – insbesondere, was Konzentrationsprobleme und Verhaltensauffälligkeiten anbelangt. Über die Hälfte der 500 befragten Lehrkräfte gaben an, dass Konzentrationsschwächen bei den Kindern in den letzten zehn Jahren stark zugenommen haben. Woran liegt es, wenn Schüler dem Unterricht kaum folgen können, Gelerntes schnell vergessen und Lesen, Schreiben und Rechnen schwerfällt? Wenn es nach den Lehrkräften aus der Studie geht, so spielt für 91 Prozent die mediale Reizüberflutung eine entscheidende Rolle. Sie trägt neben anderen Faktoren dazu bei, dass Kinder unter Stress leiden, und der wirkt sich bekanntlich negativ auf Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden aus. 

Smartphone-Nutzung durch Kinder einschränken 

Die BLIKK-Studie 2017 legt den Fokus auf Smartphones und Tablets, die verstärkt Einzug in deutsche Kinderzimmer halten. Hyperaktivität, Sprachlern-Störungen und Konzentrationsdefizite – all diese Auffälligkeiten würden durch die tägliche Nutzung der mobilen Geräte verstärkt. Zwei wesentliche Ergebnisse der Studie: 70 Prozent der Kita-Kinder benutzen das Smartphone ihrer Eltern mehr als eine halbe Stunde täglich; bei Kindern bis zum 6. Lebensjahr finden sich vermehrt Sprachentwicklungsstörungen sowie motorisch Hyperaktivität bei denjenigen, die intensiv Medien nutzen; das Risiko von Konzentrationsstörungen bei täglichem Smartphone-Gebrauch von mehr als einer halben Stunde bei 8- bis 13-Jährigen sechs Mal höher als üblich. „Kleinkinder brauchen kein Smartphone. Sie müssen erst einmal lernen, mit beiden Beinen sicher im realen Leben zu stehen. Unter dem Strich ist es höchste Zeit für mehr digitale Fürsorge“, so die Bundesdrogenbeauftragte und Schirmherrin der Studie Marlene Mortler. 

Mit Schlaf, Bewegung und gesunder Ernährung Konzentration fördern

Jedes Kind bringt genetische, familiäre und soziale Voraussetzungen mit. Eltern sollten daher nicht vorschnell Pathologisches vermuten. Bei einer „normalen“ Lernstörung liegen die Lösungsansätze oft näher als gedacht. Vielen Kindern fehlt es nach Ansicht von Pädagogen schlicht an Schlaf, ausreichend Bewegung und gesunder Ernährung – einer wichtigen Voraussetzung für gute Leistungen. Auch Probleme in Familie oder Schule, etwa Mobbing, können relevant ein. Eltern sollten daher die Kommunikation mit dem Kind nicht scheuen und immer das große Ganze im Blick haben.

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