Sehvermögen

Wann ist es Zeit für den Augenarzt?

Von Sandra Sehringer · 2021

Wer ein Augenpflaster trägt, schielt? Nicht unbedingt – bei Kindern sind sind auch andere Fehlsichtigkeiten recht häufig. Das liegt meistens an einer verzögerten Entwicklung der Sehschärfe und wird unter anderem mit Augenpflastern korrigiert. Doch woran erkennen Eltern, ob ihr Kind schlecht sieht?

Ein Kind wird beim Augenarzt untersucht.
Bei Hinweisen auf Probleme mit der Sehkraft sollten die Augen frühzeitig untersucht werden. Foto: iStock / gilaxia

Bei der kindlichen Entwicklung der Sehschärfe kommt es manchmal zu Verzögerungen. Man spricht dann von einer sogenannten Amblyopie, also einer Schwachsichtigkeit, von der rund fünf Prozent aller Kinder in Deutschland betroffen sind. Meistens sehen Betroffene auf einem Auge besser als auf dem anderen, eventuell entstehen sogar Doppelbilder im Gehirn. Je nach Alter können Kinder das Problem jedoch nicht beschreiben. Eltern sollten daher aufmerksam beobachten, ob ihr Nachwuchs schielt oder ein Auge zukneift, um Dinge zu fixieren. Manche halten Gegenstände auch auffallend nah vors Gesicht oder neigen ihren Kopf häufig zur Seite. Andere greifen daneben, wenn sie etwas anfassen wollen, stolpern oder treten unbeabsichtigt auf Gegenstände. 

Schwindenes Sehvermögen frühzeitig behandeln

Um eine dauerhafte Schwachsichtigkeit zu vermeiden, ist es wichtig, Kinderaugen frühzeitig von einem Augenarzt oder einer Augenärztin kontrollieren zu lassen. Denn die Entwicklung der Sehfunktion findet im Wesentlichen während der ersten vier bis sechs Jahre statt. Und je jünger das Kind zu Beginn der Therapie ist, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Die häufigste und effektivste Methode ist die Okklusion, also das Abkleben eines Auges mit einem speziellen Augenpflaster. Dabei deckt man das bessere Auge zeitweise ab und zwingt so das Gehirn, die Sehschärfenentwicklung des schwächeren Auges nachzuholen. 

Auf die Sicherheit achten

In der Regel tragen Kinder das Augenpflaster täglich so viele Stunden, wie viele Jahre sie alt sind. Die Dauer der Therapie und die Tragezeiten hängen aber auch von der jeweiligen Sehschwäche ab. Da Pflaster das Sichtfeld und das räumliche Sehen einschränken, sollte man sie möglichst nicht bei Aktivitäten wie Radfahren, Balancieren oder Klettern sowie im Straßenverkehr verwenden. Spätestens im Alter von 12 bis 13 Jahren ist die Therapie normalerweise abgeschlossen. Nicht immer ist es einfach, den Nachwuchs zum Tragen der Augenpflaster zu überzeugen. Gerade kleine Kinder fühlen sich eventuell gestört; größere befürchten vielleicht, gehänselt zu werden. Wichtig ist die positive Einstellung, die Familienmitglieder und Kontaktpersonen ihnen vermitteln. Gemeinsames Lesen, Basteln oder Unternehmungen sorgen für Ablenkung.

Quellen:
BVA
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