Bauchschmerzen beim Baby

Babys Darmflora im Fokus

Von Katja Müller · 2017

Wenn das Baby schreit und sich nicht beruhigen lässt, sind viele Eltern verzweifelt und am Rande der Erschöpfung. Die meisten Neugeborenen schreien ein bis zwei Stunden täglich. Vor allem in den ersten drei Lebensmonaten können schmerzhafte Blähungen, Koliken oder Regulationsstörungen dahinter stecken.

Ein Vater hält sein Neugeborenes auf dem Arm. Es leidet an einer Kolik.
Wenn das Baby sich nicht beruhigen lässt, kann es sich um eine Dreimonatskolik handeln

Eltern versuchen alles, um ihrem Kind einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Dennoch lässt es sich nicht vermeiden, dass Babys weinen: Meist sind Hunger, Müdigkeit oder eine volle Windel der Grund. Manchmal lassen sich Säuglinge aber nicht beruhigen. Man spricht dann auch von einer Regulationsstörung oder Dreimonatskolik. Es handelt sich dabei um keine klare Diagnose, sondern eher um den Zustand des Babys. Hauptsymptom: exzessives Schreien, oft nach den Mahlzeiten oder am Abend. Manche Kinder ziehen die Beine an, haben Blähungen und ein rotes Gesicht, scheinen unter krampfartigen Bauchschmerzen zu leiden. 

Bauchschmerzen beim Baby können viele Ursachen haben

Rund 20 Prozent aller Babys in Deutschland schreien bis zum dritten Lebensmonat extrem viel. Während gelegentliche Blähungen als normal gelten und auf die sich entwickelnde Darmflora zurückgeführt werden, sind die genauen Ursachen für Koliken und Regulationsstörungen noch nicht abschließend geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass die sogenannten „Schreibabys” noch Schwierigkeiten haben, sich selbst zu beruhigen. Während des Schreiens kann Luft in den Bauchraum geraten, die wiederum zu Schmerzen führt. Auch gibt es Vermutungen, dass die Beschwerden mit dem unausgereiften Verdauungssystem zusammenhängen. Treten die Beschwerden erstmals auf, sollte ein Kinderarzt konsultiert werden. Denn dieser kann Erkrankungen wie etwa Mittelohr- und Darmentzündungen oder Allergien ausschließen. Meist sind die Babys aber gesund und gedeihen gut. Und: Es gibt einiges, was ihnen Linderung verschaffen kann. 

Probiotika für die Darmflora

So können stillende Mütter versuchen, auf blähende Lebensmittel zu verzichten. Ist das Kind von Reizen überfordert, kann es sinnvoll sein, es eng am Körper zu halten und in eine Decke zu kuscheln. Bäuerchen nach jeder Mahlzeit, Massagen oder Windsalbe können Blähungen mindern. Unruhe der Eltern hingegen kann sich auf Kinder übertragen. Diese sollten sich aber keine Vorwürfe machen, sondern versuchen, in kleinen Pausen wieder Kraft zu schöpfen. Auch gibt es Hinweise, dass die Gabe von Probiotika bei Blähungen helfen kann. Sie enthalten lebensfähige Mikroorganismen wie zum Beispiel Milchsäurebakterien. Sie sollen den Körper dabei unterstützen, eine normale Darmflora herzustellen. In Studien zeigte sich, dass die Gabe von Probiotika in den ersten drei Lebensmonaten die Dauer der täglichen Koliken verkürzen kann. Eine aktuelle Untersuchung legt zudem positive Auswirkungen von Akupunktur nahe. 

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